Das ändert sich jetzt. Höhere Unsicherheit und Diskontsätze bedeuten, dass sichere Anleihen- oder Dividendenerträge viel attraktiver werden.
Mitte 2008 entfielen etwa 14 % der weltweiten Aktienmärkte auf Energieaktien. Heute machen sie nur 5 % des Weltaktienindex aus. Diese Unternehmen ermöglichen eine weltweite Senkung der CO2-Intensität. Deshalb sollten sie bei diesem Wandel von staatlicher Unterstützung und niedrigeren ESG-Abschlägen als in den letzten Jahren profitieren.
Regional gesehen haben US-Aktien in den letzten Jahren alle anderen Märkte deutlich übertroffen. Wenn unsere Einschätzungen korrekt sind, spricht in den kommenden Jahren vieles für eine Rotation in europäische und japanische Titel. Diese Märkte bieten Aktien mit kürzerer Duration, die stärker von den Trends zu höheren Fiskalausgaben und Investitionen profitieren.
Während sich diese neuen Rahmenbedingungen etablieren, sprechen Instabilität, mangelndes Wachstum außerhalb der USA und eine restriktive Geldpolitik der Fed auch weiterhin für einen starken US-Dollar. Allerdings dürften die oben skizzierten Trends am Ende den US-Dollar etwas unter Druck bringen, falls das Wachstum internationaler Märkte außerhalb der USA zulegt und wieder steigende Kapitalflüsse anzieht. Im Extremfall könnte es zu einer Fragmentierung der Handelsrouten kommen, sodass Transaktionen in Zukunft vielleicht mit mehreren verschiedenen Währungen – möglicherweise auch Kryptowährungen – abgewickelt werden.
Die letzten 10–15 Jahre waren sehr ungewöhnlich und wurden von großen makroökonomischen und geopolitischen Trends geprägt, die sich jetzt jedoch ändern. Durch diesen Umbruch werden Investmentaktivitäten an den Märkten äußerst komplex. Unseres Erachtens wird sich das Umfeld, das uns erwartet, deutlich vom bisherigen unterscheiden.