3. Hohe Ausgangsrenditen bieten einen Puffer für mögliche kurzfristige Schocks
Obwohl der Zinszyklus der Zentralbanken seinen Höhepunkt erreicht zu haben scheint, haben mehrere Zentralbankvertreter darauf hingewiesen, dass die Zinsen erst dann gesenkt werden, wenn sich die Inflation wieder dauerhaft auf ihrem Zielwert einpendelt. Daher besteht eine reelle Chance, dass sich die Markterwartungen an eine Senkung der Leitzinsen um mehr als 150 Basispunkte (Bps) in den USA und der EU im Jahr 2024 als überzogen herausstellen. Einer der wesentlichen Faktoren, die einen derart deutlichen Rückgang der Zinsen verhindern könnten, wäre ein Wiederanstieg der Energiekosten aufgrund einer Ausweitung der Konflikte im Nahen Osten.
Der Bloomberg Global Aggregate – Corporate Index hat das Jahr 2024 mit einer Rendite von 4,76 % und einem Spread von 118 Bps gegenüber US-Staatsobligationen begonnen. Abbildung 5 illustriert mehrere Szenarien für die Entwicklung der Staatsobligationenrenditen und Credit Spreads – in der Mehrheit dieser Szenarien wären die Gesamtrenditen des Index positiv. Der Hauptauslöser für Verluste wäre ein starker Anstieg der Zinsen auf über 4,7 % oder eine Verdoppelung der Spreads auf über 200 Bps, wie sie zuletzt 2020 zu beobachten war. Die Schwelle, ab der die Gesamtrendite ins Negative drehen würde, sei es durch Spread- oder Zinskomponenten, ist ein Renditeanstieg um etwa 77 Bps.