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Vierteljährlicher Ausblick für die globale Asset Allokation | Viertes Quartal 2025

Luftaufnahme eines Zebrastreifens

Kurz zusammengefasst

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Die Volatilität hat nachgelassen, aber die Risiken bleiben bestehen: Die Märkte haben sich von dem zollbedingten Schock erholt, und die Aktienindizes kletterten auf neue Höchststände. Geopolitische Spannungen und Anzeichen einer Abkühlung der US-Wirtschaft lassen jedoch darauf schließen, dass diese Ruhe nur vorübergehend sein könnte.

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Die Zentralbanken sind auf Lockerungskurs und dürften bald von der US-Notenbank angeführt werden: Über 40 Zentralbanken haben 2025 die Zinsen gesenkt. Es wird erwartet, dass sich die US-Notenbank unmittelbar dem Lockerungszyklus anschließen wird, was möglicherweise zu einer Beschleunigung der Weltwirtschaft, aber auch zu höheren Inflationsrisiken führen könnte.

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Zyklische Werte stehen an der Spitze: Aktien, Rohstoffe und REITs haben in den letzten Monaten eine Outperformance erzielt, was von der Rückkehr des Anlegervertrauens zeugt. Wir gehen davon aus, dass riskantere Anlagen vor allem außerhalb der USA weiter führend sein werden, wenn das globale Wachstum wieder anzieht.

Zusammenfassung

Wir sind der Ansicht, dass sich die Weltwirtschaft trotz einer Abkühlung der US-Wirtschaft beschleunigen könnte und dass die US-Notenbank die Zinsen schnell senken wird. Wir glauben aber auch, dass die Inflation nicht mehr abwärts tendiert, dass sich einige Zentralbanken dem Ende ihrer Lockerungszyklen nähern und dass die geopolitischen Risiken weiterhin hoch sind. Nach den jüngsten starken Gewinnen bei einigen Vermögenswerten reduzieren wir das Risiko innerhalb unserer Modell-Asset-Allokation, indem wir Hochzinsanleihen (HY) auf untergewichtet reduzieren und Barmittel auf neutral anheben.

Es ist wieder Ruhe eingekehrt

Die Märkte sind nach dem kurzen Anstieg der Volatilität, der durch gegenseitige Zollankündigungen Anfang April ausgelöst wurde, wieder zur Ruhe gekommen. Indikatoren wie der VIX und MOVE zeigen, dass die Anlegerstimmung wieder auf ein Niveau zurückgekehrt ist, das vor den Wahlen im November 2024 zu beobachten war. Die Aktienmärkte stehen dabei an der Spitze, wobei US-amerikanische und andere nationale Indizes neue Höchststände erreichen.

Die zugrunde liegenden Risiken bleiben jedoch bestehen. Von Russland und der Ukraine über Gaza bis hin zu den globalen Handelsbeziehungen: Die geopolitischen Spannungen halten an. Die US-Wirtschaft zeigt indes Anzeichen für eine Verlangsamung. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte die Volatilität wieder ansteigen. Andererseits könnte eine Erholung des Wachstums die Risikobereitschaft steigern, insbesondere wenn die US-Notenbank ihre Lockerung fortsetzt.

Leitzinsen: US-Notenbank steht kurz davor, sich der Lockerungsparty anzuschließen

Mehr als 40 Zentralbanken haben die Zinssätze im Jahr 2025 gesenkt, die US-Notenbank hat sich jedoch bis jetzt zurückgehalten. Da die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr bereits mehrfach eine Lockerung vorgenommen hat, gehen wir davon aus, dass die Fed bei ihrer Sitzung am 17. September ihren eigenen Zyklus einleiten wird, mit Zinssenkungen von bis zu 125 Basispunkten in den nächsten 12 Monaten.

Während sich viele Zentralbanken dem Ende ihrer Lockerungszyklen nähern, könnte der späte Einstieg der US-Notenbank der Weltwirtschaft neue Impulse geben. Dennoch könnte die weltweit steigende Geldmenge den Inflationsdruck erneut erhöhen. Wir gehen davon aus, dass die Fed aggressiver als andere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen ergreifen wird, während Zentralbanken wie die BOJ möglicherweise weiterhin schrittweise Straffungen vornehmen werden.

Dynamik der Vermögenswerte: Zyklische Vermögenswerte haben sich in den letzten drei Monaten überdurchschnittlich entwickelt

Im letzten Quartal wurden in allen 14 von uns beobachteten globalen Anlageklassen positive Renditen erzielt. Zyklische Vermögenswerte, Aktien, Rohstoffe, Private Equity und REITs führten die Entwicklung an und spiegelten damit eine Erholung von der früheren Unsicherheit hinsichtlich der US-Handelspolitik wider.

China verbuchte die stärksten Aktienrenditen, während Energie das Rohstoffsegment anführte. REITs stachen im letzten Monat als die beste globale Anlageklasse hervor, wobei japanische REITs sowohl kurz- als auch langfristig an der Spitze standen. Unsere übergewichteten Positionen in REITs und China haben sich gut ausgezahlt.

Bitcoin und Gold, die im letzten Jahr dominierten, sind in den letzten Monaten zurückgefallen, haben sich aber immer noch besser entwickelt als Rentenwerte. Die Frage ist, ob die positive Performance der letzten Monate – mit Aktien, die besser abschneiden als Staatsanleihen, und US-Aktien, die andere Märkte übertreffen – eine Rückkehr zu den Mustern vor 2025 darstellt oder ob es sich lediglich um eine Erholungsrallye nach dem Schock der US-Zollankündigungen handelt. Wir sehen die Antwort im Wirtschaftszyklus. Ohne eine deutliche Abkühlung des globalen BIP ist es unwahrscheinlich, dass defensive Anlagen wie Staatsanleihen und Investment-Grade-Anleihen die Führung übernehmen.

Stattdessen gehen wir davon aus, dass sich das globale Wachstum im nächsten Jahr beschleunigen wird und bevorzugen riskantere Anlagen wie Nicht-US-Aktien und Industrierohstoffe. Trotz der starken jüngsten Performance bleiben wir bei US-Aktien aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Bewertung und wirtschaftlichen Schwierigkeiten vorsichtig. Wir sehen auch bei US-Dollar, Gold und Bitcoin auf den aktuellen Niveaus nur begrenztes Aufwärtspotenzial.

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Was ist eine strategische Asset Allokation?

Asset Allokation ist der Prozess der Aufteilung eines Anlageportfolios auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Barmittel usw. Anleihen gelten üblicherweise als „sicherere“ Investments im Vergleich zu Aktien und gelten dementsprechend als defensiver. Die Aufteilung auf Vermögenswerte basiert auf Erwartungen in puncto Konjunktur und Geldpolitik. 

Warum sollte ein Anleger diversifizieren?

Die Aufteilung des Risikos und der Anzahl potenzieller Chancen auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Ziel der Diversifikation ist es, das Gesamtrisiko des Portfolios zu verringern.

Warum sollten Anleger die Inflation und Zentralbankpolitik im Auge behalten?

Zentralbanken können die Geldpolitik „straffen“, indem sie die Zinsen erhöhen, um die Inflation oder eine Überhitzung der Konjunktur zu bremsen. Dies geschieht, um die Inflation oder eine Überhitzung der Wirtschaft einzudämmen. Nach der Pandemie stieg die Inflation, da sich aufgestaute Nachfrage bemerkbar machte und Lieferkettenprobleme gelöst wurden. Die russische Invasion in der Ukraine trieb die Inflation aufgrund höherer Energiekosten weiter an. Die Zentralbanken reagierten darauf mit einer Reihe von Zinserhöhungen – dem üblichen Instrument zur Inflationsbekämpfung. 

Was verstehen Sie unter einer Unter- oder Übergewichtung?

Wenn ein Vermögenswert übergewichtet wird, geht ein Analyst oder Anleger in der Regel davon aus, dass sich dieser Vermögenswert besser entwickeln wird als andere auf dem Markt, im Sektor oder im Modell. Eine Untergewichtung deutet auf das Gegenteil hin. 

 

  • Wesentliche Risiken

    Der Wert von Anlagen und die Erträge hieraus unterliegen Schwankungen. Dies kann teilweise auf Wechselkursänderungen zurückzuführen sein. Es ist möglich, dass Anleger bei der Rückgabe ihrer Anteile nicht den vollen investierten Betrag zurückerhalten.  

    Wichtige Informationen

    Dies ist Marketingmaterial und kein Anlagerat. Es ist nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Anlageklasse, eines Wertpapiers oder einer Strategie gedacht. Regulatorische Anforderungen, die die Unparteilichkeit von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen verlangen, sind daher nicht anwendbar, ebenso wenig wie das Handelsverbot vor deren Veröffentlichung.

    Die Ansichten und Meinungen beruhen auf den aktuellen Marktbedingungen und können sich jederzeit ändern.

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