Die US-Aktienmarktrally hat sich im vergangenen Monat verlangsamt: Nach kräftigen Zugewinnen von 8,9 % im November und 4,4 % im Dezember beendete der S&P 500 Index den Januar mit einem deutlich bescheideneren Plus von 1,6 %.1 Angesichts des verhalteneren Jahresauftakts für den US-Aktienmarkt fragen sich einige Investoren jetzt, wie es um zwei bekannte Phänomene bestellt ist: den Januar-Effekt und das Januar-Barometer.
Wie haben die Aktienmärkte im ersten Monat des Jahres in der Vergangenheit abgeschnitten? Ist die Aktienentwicklung im Januar ein Indikator für die Gesamtjahresperformance? Der Januar-Effekt und das Januar-Barometer geben Aufschluss über diese Fragen. Eröffnen sich dadurch auch Anlagemöglichkeiten? Vermutlich nicht.
Was ist der Januar-Effekt?
Im Schnitt erzielen US-Aktien im Januar höhere Renditen als in den restlichen elf Monaten des Jahres. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend traditionell bei Small-Cap-Aktien.2 Mehrere Theorien versuchen, dieses Phänomen zu erklären. Eine Erklärung lautet, dass Anleger kurz vor Jahresende verlustbringende Aktien verkaufen, um ihre Kapitalertragsteuerschuld zu senken, und dann im Januar erneut kaufen. Weitere häufig genannte Gründe sind erhöhte Mittelzuflüsse im neuen Jahr sowie psychologische Faktoren. Interessanterweise hat sich der Januar-Effekt, der im gesamten 20. Jahrhundert zu beobachten war, in den letzten Jahrzehnten deutlich abgeschwächt.