Ein Blick auf den Invesco Metaverse & AI Fund
Der Invesco Metaverse and AI Fund wurde aufgelegt, um von Chancen zu profitieren, die sich aus dem nächsten Entwicklungsschritt des Internets ergeben. Rund um den dritten Jahrestag der Auflegung des Fonds finden wir zahlreiche Belege dafür, dass sich das Thema gut entwickelt, während wir uns auf eine Welt zubewegen, in der sich unser digitales Leben und unser physisches Leben nahtlos in einem immersiven Erlebnis vereinen. In diesem Update greifen wir einige unserer ursprünglichen Erkenntnisse wieder auf und zeigen, wie das Portfolio positioniert ist, um die anhaltende Dynamik bei den wichtigsten Themen zu nutzen.
Rechenleistung ist kein Engpass mehr
Bei der Auflegung des Fonds haben wir betont, dass vier Schlüsseltechnologien weiterentwickelt werden müssen, um vollständig immersive 3D-Erlebnisse in Echtzeit im Metaverse zu ermöglichen: VR/AR-Headsets, Computerhardware, künstliche Intelligenz (KI) und drahtlose Breitbandverbindungen.
Seitdem waren die bedeutendste Entwicklung das rasante Aufkommen und Verbreitung generativer KI-Anwendungen wie ChatGPT. Was oft unterschätzt wird, sind das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Fortschritte bei der Computer-Hardware, die diese großen Sprachmodelle antreiben. Der GB300 von Nvidia wird noch in diesem Jahr auf den Markt kommen und ist das leistungsstärkste und größte KI-System des Unternehmens für Geschäftskunden. Es ist 1,5- bis 2-mal schneller als das GB200, wird jedoch 2027 vom Rubin Ultra übertroffen werden, das voraussichtlich 8- bis 14-mal schneller sein wird als das GB300. Das entspricht allein auf Hardwareebene einer Verbesserung um den Faktor 12 bis 281.
Wir treten in eine neue Phase exponentiellen Wachstums der KI-Fähigkeiten in der gesamten Technologiebranche ein. Sowohl die Rechenleistung für das Training als auch für die Inferenz von KI ist in den letzten Monaten stark gestiegen, was zu weiteren Investitionen führt. Auch KI-Modelle werden immer besser und könnten sich in Zukunft noch weiter verbessern, da ähnliche Fortschritte bei Software und Protokollen zu verzeichnen sind.
Was kommt als Nächstes?
KI-Modelle entwickeln sich rasch von einfachen Mustererkennungssystemen zu komplexeren Modellen mit logischen "Schlussfolgerungsfähigkeiten", die in der Lage sind, komplexe, mehrstufige Fragen und Probleme zu bearbeiten. Diese Entwicklung ebnet den Weg für KI-Agentensysteme, die autonom eine Vielzahl von Aufgaben ausführen können und den Bedarf an menschlichen Eingriffen reduzieren. Das langfristige Ziel ist die sogenannte Artificial General Intelligence (AGI), die menschliche kognitive Fähigkeiten über verschiedene Bereiche hinweg abbilden kann. In naher Zukunft dürften jedoch zunächst spezialisierte, auf konkrete Aufgaben fokussierte KI-Systeme dominieren.
Einer der erfolgreichsten spezialisierten KI-Agenten ist GitHub Copilot, ein Tool zur automatischen Codevervollständigung und Programmierung, für das Microsoft rund 20 US-Dollar pro Nutzer und Monat den Geschäftskunden berechnet. Andere spezialisierte KI-Agenten bauen derzeit ihre Nutzerbasis auf, bevor sie ihr Geschäftsmodell monetarisieren. So erstellt etwa Heidi Health während Arztgesprächen automatisch Notizen, damit sich der Arzt ganz auf den Patienten konzentrieren kann. Wir haben auch gesehen, wie Hitachi generative KI einsetzt, um das Fachwissen seiner erfahrenen Wartungstechniker zu replizieren, da es immer schwieriger wird, junge Arbeitskräfte entsprechend auszubilden.
Wie der Chief Technology Officer von Microsoft kürzlich feststellte, ist der begrenzende Faktor für KI-Agenten nicht die Leistungsfähigkeit der Modelle, sondern die Fähigkeit, auf die richtigen Daten zuzugreifen und mit anderen Anwendungen zu kommunizieren. Die Modelle verfügen bereits über deutlich größere Fähigkeiten, als sie derzeit genutzt werden, und sie werden „im Laufe der nächsten zwölf Monate noch viel leistungsfähiger und kostengünstiger werden“.
Potenzial für Produktivitätssteigerungen
Die Programmierung ist die Grundlage für Fortschritte in anderen Technologiebereichen und erforderte bislang große Mengen menschlicher Arbeitskraft. Die Hyperscaler setzen zunehmend KI für die Programmierung ein und gehen davon aus, dass in ein paar Jahren fast die gesamte Programmierung von KI übernommen wird. Während sich der breitere Einsatz von KI in Unternehmen meist verzögert, ist es durchaus vorstellbar, dass dieser innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre stark zunimmt.
Auch wenn wir auf eine breite Nutzung in Unternehmen noch warten müssen, ermöglicht KI schon heute bahnbrechende Forschungen und überwindet Herausforderungen, mit denen Menschen seit einer Generation ringen. So hat beispielsweise AlphaFold von Google Deepmind die Struktur fast aller der Wissenschaft bekannten Proteine vorhergesagt und damit eines der größten Probleme der Biologie gelöst. Forscher können sich nun größeren Fragen in der Biotechnologie und Materialwissenschaft widmen.
Neueste Entwicklungen im industriellen Metaverse
Unserer Ansicht nach sind die Anwendungsfälle des industriellen Metaverse besonders vielversprechend, da die Produktivitätssteigerungen durch die Nutzung der Leistungsfähigkeit digitaler Zwillinge erheblich sind. Ein digitaler Zwilling ist eine digitale Nachbildung eines physischen Objekts, einer Person, eines Systems oder eines Prozesses, die in eine digitale Version ihrer Umgebung eingebettet ist. Digitale Zwillinge können verwendet werden, um reale Situationen und deren Ergebnisse zu simulieren2. Dank verbesserter KI-Fähigkeiten werden Konzepte entwickelt, die noch größere Effizienzsteigerungen versprechen.
Rolls Royce hat digitale Zwillinge eingesetzt, um Produkte, Dienstleistungen und die digitale Welt vollständig miteinander zu verknüpfen. Motoren sollen künftig verstehen, wie sie eingesetzt werden, und ohne menschliches Eingreifen auf ihre Umgebung reagieren können. Gleichzeitig werden sie mit den Motoren der Flotte verbunden sein, um voneinander zu lernen, ihr Verhalten anzupassen und die beste Leistung zu erzielen. Digitale Zwillinge waren auch für die Entwicklung des UltraFan-Triebwerks des Unternehmens von entscheidender Bedeutung, das leiser und 25 % treibstoffeffizienter sein wird als das ursprüngliche Trent 700.
VR/AR- und Smart-Brillen
Um Zugang zum Metaverse zu erhalten und es zu erleben, haben wir bereits früh den Bedarf an Fortschritten in einer weiteren Schlüsseltechnologie identifiziert: VR-/AR-Headsets. Die Einführung der Vision Pro von Apple zeigte das unglaubliche Potenzial von Spatial Computing, erwies sich jedoch als Nischenprodukt, das durch einschränkende Faktoren wie das Gewicht des Headsets und seinen hohen Preis gebremst wurde.
Eine neue Generation von Smart-Brillen mit generativer KI scheint weniger von Problemen wie Gewicht und Preis beeinträchtigt zu sein. Die Ray-Ban-Brillen von Meta und EssilorLuxottica wurden seit der Einführung der zweiten Generation im September 2023 über 2 Millionen Mal verkauft, unterstützt vom hochentwickelten generativen KI-Modell Llama 2 von Meta. Unterdessen hat Google seine leichte XR-Brille vorgestellt, die mit Gemini AI betrieben wird.